Der K1003 ist ein Tischrechner für wissenschaftlich-technische und ökonomische Aufgaben auf der Basis eines 8 Bit Mikroprozessors (U808 - i8008). Es gab auch abgerüstete Versionen, den K1001 und K1002, im folgenden wird auf den K1003 eingegangen (siehe folgende Tabelle für die Unterschiede).
Einführung: | 1978 |
Hersteller: | VEB Robotron-Elektronik, Zella-Mehlis |
Anzeige: | |
Eingabelogik: | UPN, 3 Stackebenen |
ROM: | 6KByte |
RAM: | bis 1,25KByte, |
| entspricht ca. 1200 Programmschritten |
| bzw. 150 Datenregistern |
Peripherie: | intern: Magnetkarteneinheit, Drucker, |
| erweiterbar über Module (z.B. Mathematik, Statistik) |
Abmessungen: | (42x18x56)cm Gewicht: |
Leistungsaufnahme: | 70W (K1001) |
Varianten: | K1001: 256Byte RAM, kein Drucker |
| K1002: 768Byte RAM |
| K1003: 1,25KByte RAM |
Das hohe Gewicht des Rechners hat im wesentlichen zwei Ursachen: Ein linear geregeltes Netzteil mit entsprechend großem Transformator und eine gusseiserne Grundplatte bringen die Hauptmasse. Die obere Abdeckung ist im Gegensatz dazu aus Kunststoff.
Die dunkle Öffnung am hinteren Ende des Rechners ist die Austrittsöffnung eines Lüfters, die Eintrittsöffnung befindet sich auf der Rückseite.
Der Rechner konnte über Module, die seitlich in den Rechner gesteckt wurden, erweitert werden. Zu den Modulen gehörte jeweils eine Tastaturabdeckung, die einem Teil der Tasten die Modulfunktionen zuordnete.
Obwohl der K1003 eigentlich nur für Berechnungen geplant war, konnte er mit Ein-/Ausgabemodulen vielseitig eingesetzt werden. So wurde z.B. im VEB Schwermaschinenbau "Karl Liebknecht" (SKL) in Magdeburg ein Röntgenroboter entwickelt, bei dem die automatische Positionierung der Kamera durch einen K1003 gesteuert wurde.
Anmerkung: Der Begriff 'Kleinstrechner' mag heute skuril erscheinen, 1978 war er zumindest in der DDR noch passend.
Benutzung
Der K1003 hat eine umgekehrt polnische Eingabelogik und besaß 4 Betriebsarten:
- Manueller Betrieb:unmittelbare Berechnungen über die Tastatur
- Programmierter Betrieb: Abarbeitung von Programmen
- Programmeingabe: Die Programmierung erfolgt durch Eingabe der Operationen in der gewünschten Reihenfolge. Neben den manuellen Funktionen stehen u.a. auch unbedingte und bedingte Sprünge zur Verfügung.
- Testgbetrieb: schrittweise Abarbeitung von Programmen
Eingegebene Programme müssen auf Magnetkarten abgespeichert werden, der Rechner verliert den Speicherinhalt beim Abschalten.
Zur Programmierung muß die Taste 'Programmeingabe' gedrückt werden, danach kann eine Tastenfolge eingegeben werden. Durch nochamliges Drücken der Taste 'Programmeingabe' wird der Programmiermode wieder verlassen. Das Programm kann dann durch die Tasten 'SPRUNG', '0' und 'ST' gestartet werden (Sprung zur Adresse 0).
Der U808 ist ein sehr einfacher, dafür aber kompliziert zu beschaltener 8bit-Mikroprozessor. Der Kern des Rechners verteilt sich auf 3 Platinen:
- CPU-Platine mit dem U808, der dazugehörigen, relativ umfangreichen Steuerlogik und einem Teil des RAM
- ROM-Platine mit je 256Byte pro ROM-Schaltkreis (hauptsächlich U502)
- die Anzeigesteuerung
Dazu kommen folgende Platinen mit Peripherie:
- Anzeige mit 16 einzelnen LED-Anzeigen (Typ VQB71)
- Drucker und Magnetkartenleser
- Netzteil
Als Schaltkreise kommen Standard-TTL und p-Kanal MOS-Schaltkreise zum Einsatz. Als Versorgungsspannungen werden für die Elektronik +5V und -9V benötigt.